پروفسور داود غلام آزاد(*)
داوود غلام آزاد
ترجمه از آلمانی با کمک هوش مصنوعی
نوشتهای برای تفاهم سیاسی در دوران بحران نمادین.
مقدمه
در واکنش به حملات هوایی اخیر آمریکا و اسرائیل – که بهطور رسمی اهداف نظامی را هدف قرار دادهاند، اما در واقع قدرت نمادین جمهوری اسلامی را نیز نشانه میروند – بار دیگر شکافهای عمیقی در جامعه ایران نمایان شده است:
- برخی خود را بهعنوان ایرانی مورد حمله میبینند.
- برخی دیگر تنها رژیم را هدف حمله میدانند.
- و برخی نیز تضعیف نظام را، حتی با دخالت خارجی، به فال نیک میگیرند.
این تفاوتها صرفاً اختلاف سیاسی نیست، بلکه نشاندهنده سوءتفاهمهای عمیقتری در رابطه با مفاهیمی چون ملت، ایران، مردم و دولت است.
سه دستگاه فکری رقیب
الف) اسلامگرایی / خمینیگرایی:
در این دیدگاه، اسلام اساس هویت است و دفاع از رژیم، دفاع از اسلام تلقی میشود. دشمن کسی است که نظم اسلامی را تهدید میکند، نه الزاماً کسی که ایران را تهدید میکند.
ب) ایرانگرایی:
ایرانگرایان، ایران را یک تمدن تاریخی فراتر از رژیمهای حاکم میدانند. حمله به سرزمین یا حیثیت ملی را تهدید علیه میراث ایران تلقی میکنند – حتی اگر رژیم اسلامی را رد کنند.
ج) ملیگرایی / میهندوستی سکولار:
ایران بهعنوان یک ملت سیاسی و مدرن دیده میشود. تفاوت میان حکومت و ملت مهم است. رژیم ممکن است نامشروع باشد، اما کشور و مردم شایسته حفاظتاند.
سوءتفاهمها و پیامدهای آنها
- کسی که با حمله خارجی مخالف است، فوراً بهعنوان حامی رژیم برچسب میخورد – در حالیکه ممکن است صرفاً از حاکمیت ملی دفاع کند.
- شادی نسبت به تضعیف سپاه، به خیانت تعبیر میشود – با اینکه سپاه از نظر بسیاری ابزار سرکوب است.
- بسیاری از جوانان، مفهوم «حاکمیت ایرانی» را مردود میدانند، زیرا ایران را با رژیم یکی میپندارند.
این قطببندی، امکان بحثی عمیق درباره چیستی «ایرانی بودن» را سلب میکند.
فروپاشی نمادین و ضرورت بازتعریف
خمینیگرایی کوشید هویت اسلامی را به تنها هویت مشروع بدل کند. اما سرکوب طولانی، اعتماد عمومی به هر نوع تعلق جمعی را از بین برده است.
در نتیجه، خلأ نمادین پدید آمده: ایران برای برخی نماد سرکوب، برای برخی نماد افتخار جمعی و برای برخی نشانهای ژئوپلیتیک است.
روحیه مشترک و تفاهم نمادین بهعنوان راه برونرفت
برای عبور از این شکافها، باید چارچوبی نمادین تعریف شود که:
- ایران را از رژیم جدا کند و آن را به فضایی برای تعلق جمعی بدل سازد.
- احترام به تفاوتهای تعلق دینی، فرهنگی، سیاسی)) را ممکن سازد.
- زمینهای برای بازیابی اعتماد به یک پروژه سیاسی مشترک ایجاد کند.
واژهنامه
ایرانگرایی:
گرایش فرهنگی و تمدنی به هویت و تاریخ ایران، مستقل از رژیم حاکم.
ملیگرایی:
جنبش سیاسی برای تعیین سرنوشت و وحدت ملی، اغلب با اهداف دموکراتیک یا جمهوریخواهانه.
اسلامگرایی:
ایدئولوژیای که هدفش استقرار نظام سیاسی مبتنی بر شریعت اسلامی است.
خمینیگرایی:
دکترین حکومتی اسلامگرایانه با محوریت ولایت فقیه و نفی حاکمیت ملی غربی.
روحیهی مشترک:
احساس تعلق و مسئولیت جمعی نسبت به خیر عمومی و منافع ملی.
تفاهم نمادین:
توافق ضمنی درباره معناهای اساسی فرهنگی و سیاسی، بدون نیاز به وحدت صوری
هانوفر، ۱۴ ژوئیه ۲۰۲۵
. https://gholamasad.jimdofree.com/kontakt/
(*) داود غلام آزاد پروفسور باز نشسته رشته جامعه شناسی در دانشگاه هانوفر آلمان است. از ایشان نوشته ها و کتب متعددی در زمینه مشکلات دموکراسی در ایران موجود میباشد.
متن آلمانی نوشته:
Zwischen Iranismus, Nationalismus und Islamismus: Ein Beitrag zur politischen Selbstverständigung in Zeiten symbolischer Krise
Hier folgt ein Beitrag über die Missverständnisse rund um die Begriffe „Iranismus“ (ایرانگرایی), Nationalismus (ملیگرایی) und Islamismus (اسلامگرایی bzw. خمینیگرایی) – speziell im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Reaktionen in der iranischen Gesellschaft auf die jüngsten US-israelischen Angriffe.
- Einleitung
In Reaktion auf die jüngsten US-israelischen Luftschläge – die offiziell militärischen Ziele betreffen, tatsächlich aber auch die symbolische Macht der Islamischen Republik treffen sollen – zeigen sich erneut tiefe Spaltungen in der iranischen Gesellschaft:
- Die einen fühlen sich als Iraner angegriffen,
- die anderen sehen nur den Regimeapparat attackiert
- und wieder andere begrüßen die Schwächung des Systems, auch durch ausländische Gewalt.
Diese Unterschiedlichkeit ist nicht allein politischer Meinungsstreit. Sie weist auf tiefer liegende Missverständnisse im Umgang mit Begriffen wie Nation, Iran, Volk und Staat hin – sowie auf gravierende Differenzen im Verständnis von Zugehörigkeit, Loyalität und Widerstand.
- Drei konkurrierende Bezugssysteme
- a) Islamismus / Khomeinismus
Die Anhänger der islamischen Staatsideologie betrachten den Islam als identitätsstiftende Grundlage. Die Verteidigung des Regimes gilt ihnen als Verteidigung des Islam selbst – unabhängig von geographischer Zugehörigkeit. In diesem Denken ist der „Feind“ nicht jemand, der Iran bedroht, sondern jemand, der die islamische Ordnung bekämpft, egal ob er Iraner ist oder nicht.
- b) Iranismus
Iranisten verstehen den Iran als kontinuitätstragende Zivilisation und kulturellen Bezugsrahmen, der unabhängig von Regimen besteht. Sie sehen in Angriffen auf iranisches Territorium oder seine nationale Würde stets eine Bedrohung für das „Erbe Irans“. Viele Iranisten verachten das islamistische Regime – lehnen aber ebenso jede ausländische Intervention als „kolonial“ oder „imperialistisch“ ab. Die Verteidigung Irans hat hier eine überzeitliche Bedeutung, die Regimekritik nicht ausschließt.
- c) Nationalismus / säkularer Patriotismus
Nationalisten sehen den modernen Nationalstaat als Ausdruck des Volkswillens. In diesem Rahmen wird Iran nicht als „islamische Umma“, sondern als souveräne politische Nation verstanden. Sie unterscheiden zwischen Staatsgewalt und Gemeinwesen: Das Regime kann illegitim sein – doch das Land und seine Bevölkerung sind schützenswert. Ihre Kritik gilt oft dem Regime und dem ausländischen Militarismus. Ihre Forderung: Demokratisierung durch die Bevölkerung, nicht durch Bomben.
- Missverständnisse und ihre Folgen
Viele politische Diskussionen im Iran und der Diaspora leiden unter Begriffskonfusion und unterstellter Illoyalität:
- Wer sich gegen ausländische Luftangriffe ausspricht, wird rasch als Regimeanhängerabgestempelt – obwohl er/sie lediglich Iran als Nation
- Wer sich über die Schwächung der Revolutionsgarde freut, gilt schnell als Vaterlandsverräter– obwohl die Revolutionsgarde selbst oft als Unterdrückungsapparat des Volks gesehen wird.
- Viele junge Iraner können mit Begriffen wie „iranische Souveränität“nichts mehr anfangen, da sie Iran ausschließlich mit dem unterdrückenden Regime gleichsetzen.
Diese Polarisierung verhindert eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Frage: Was bedeutet es heute, Iraner:in zu sein?
- Symbolischer Zusammenbruch und die Notwendigkeit der Neuverortung
Der Khomeinismus hat versucht, die islamische Identität zur einzig legitimen politischen Basis zu machen. Die jahrzehntelange Repression hat jedoch das Vertrauen vieler Menschen in jede Form kollektiver Zugehörigkeit zerstört.
Was bleibt, ist eine symbolische Leere: Der Begriff „Iran“ wird von manchen mit Unterdrückung, von anderen mit kollektiver Ehre, von wieder anderen mit geopolitischer Relevanz verbunden. Diese Uneinigkeit über Symbole, Zugehörigkeit und Loyalität erschwert jede Form solidarischer Reaktion – selbst in Krisenzeiten.
- Gemeinsinn und symbolische Verständigung als Ausweg
Um die Spaltungen zu überwinden, braucht es einen neuen symbolischen Rahmen, der folgende Ziele erfüllt:
- Trennung zwischen Regime und Gesellschaft: Der Begriff „Iran“ muss wieder zu einem Ort kollektiver Zugehörigkeitwerden – jenseits der islamistischen Vereinnahmung.
- Einheit trotz Differenz: Menschen können sich gegenseitig respektieren, auch wenn sie unterschiedliche Formen der Zugehörigkeit empfinden – ob religiös, kulturell oder politisch.
- Ein neuer Gemeinsinn: Nur durch symbolische Verständigungkann das Vertrauen in ein gemeinsames politisches Projekt – jenseits von Bomben, Regime und Erbitterung – wiederhergestellt werden.
Glossar
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Begriff |
Bedeutung |
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Iranismus (ایرانگرایی) |
Kulturelle und zivilisatorische Orientierung an der Geschichte und Identität Irans, unabhängig vom herrschenden Regime |
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Nationalismus (ملیگرایی) |
Politische Bewegung zur Selbstbestimmung und Einheit einer Nation; oft mit demokratischem oder republikanischem Anspruch verbunden |
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Islamismus (اسلامگرایی) |
Ideologie, die das Ziel verfolgt, das politische System auf islamisches Recht zu gründen |
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Khomeinismus (خمینیگرایی) |
Islamistische Staatsdoktrin mit zentraler Rolle des „Rechtsgelehrten“ (ولی فقیه) und Ablehnung westlicher Souveränitätsprinzipien |
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Gemeinsinn (روحیهی مشترک) |
Gefühl kollektiver Zugehörigkeit und Verantwortung für das Gemeinwesen |
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Symbolische Verständigung (تفاهم نمادین) |
Einigung über grundlegende kulturelle und politische Bedeutungen, ohne dass formale Übereinstimmung notwendig ist |
Fazit
Die Reaktionen auf die US-israelischen Angriffe zeigen, wie sehr das politische Bewusstsein im Iran fragmentiert ist. Missverständnisse über Iranismus, Nationalismus und Islamismus führen zu gegenseitigen Beschuldigungen und verhindern eine gemeinsame Antwort auf reale Bedrohungen – sei es durch das Regime oder durch äußere Mächte.
Nur wenn es gelingt, einen neuen symbolischen Rahmen des Gemeinsinns zu schaffen, kann die iranische Gesellschaft sich selbst verteidigen – politisch, kulturell und moralisch.
Hannover, 14.07.2025
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